Selbstmord eines Priesters
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Virgil Elizondo (1935-2016) war ein international hoch angesehener Befreiungstheologe, Gemeindepfarrer von Santa Rose de Lima in der texanischen Millionenstadt San Antonio und Theologieprofessor an der renommierten Notre-Dame-Universität in South Bend, Indiana. Wie kaum ein anderer Theologe thematisierte Elizondo die Not und das Leid der lateinamerikanischen Armutsflüchtlinge und den – erst dieser Tage wieder von Papst Franziskus kritisierten – Skandal der befestigten Südgrenze der USA. Elizondo, der als Wissenschaftler mit Preisen wie der Letare Medal geehrt wurde, galt als Experte für die Theologie der Latino-Einwanderer in den Vereinigten Staaten. Elizondo erschoss sich laut Polizei und Obduktionsbericht am 14. März in seiner Wohnung in San Antonio. Gegen den Achtzigjährigen war von einem anonym bleibenden Kläger in einem Justizverfahren im Mai 2015 der Vorwurf erhoben worden, er habe ihn als Kind begrapscht und geküsst. Der Kläger war als Kind 1983 zu Father Elizondo geflüchtet, um zu berichten, dass der Priester Jesus Armando Dominguez ihn sexuell missbraucht habe. Statt zu helfen, habe Elizondo sein Vertrauen missbraucht. – Father Dominguez wurde wegen Missbrauchsvergehen in 58 Fällen zu 43 Jahren Haft verurteilt. Elizondo, laut Time einer der spirituellen Führer der USA, hatte die vor Gericht erhobenen Vorwürfe entschieden abgestritten. SNAP, die Vereinigung der kirchlichen Missbrauchsopfer, hatte gefordert, Notre Dame solle Elizondo umgehend aus dem Lehrkörper entfernen.