Leserbrief
Beherzte Antifaschisten
Zu: »Demokratie fördern per Gesetz?« (4/2024, Seite 8-9)
Da behauptet Constantin Wißmann, mit dem Demokratiefördergesetz würden oppositionelle Meinungen unterdrückt. Wo lebt Herr Wißmann? In weiten Teilen Ostdeutschlands hat die AfD eine kulturelle Hegemonie erreicht, wird von Teilen der örtlichen Eliten, Handwerkern und Unternehmern auch finanziell stark unterstützt. Die wenigen beherzten Antifaschisten in diesen Gegenden sind vielfach Ausgrenzungen und öffentlichen Anfeindungen ausgesetzt. Dass sie sich dennoch der AfD entgegenstellen, ist mutig und verdient jedwede Unterstützung – auch durch den Staat. Wie sonst sollen wir uns gegen die sich gerade im Osten ausbreitende AfD wehren? Die Demokraten haben sich schon einmal in der deutschen Geschichte nicht ausreichend gegen die braune Gefahr gewehrt. Roger Peltzer, Kerpen
Die Ausführungen von Constantin Wißmann finde ich sehr einleuchtend und gut begründet. Grüne, SPD (auch FDP und CDU) sollten nicht versuchen, die AfD durch ein Demokratiefördergesetz oder Demonstrationen zu bekämpfen. Nur wenn die Einwanderungs- und Integrationspolitik geändert wird, können Wähler der AfD für Grüne, SPD, FDP und CDU zurückgewonnen werden.
Heiner Darre, Leipzig
Publik-Forum EDITION
»Das Ende des billigen Wohlstands«
Wege zu einer Wirtschaft, die nicht zerstört.»Hinter diesem Buch steckt mein Traum von einer Wirtschaft, die ohne Zerstörung auskommt. / mehr
Ich glaube nicht, dass die Bildungsstätte Anne Frank oder die Initiative HateAid mit einem Propagandaministerium zu vergleichen sind. Auch scheint mir der Begriff »arrogant« nicht zweckdienlich. Als Lehrerin weiß ich, dass die Fähigkeit zur Meinungsbildung für junge Menschen immer schwieriger wird. Christine Krause, publik-forum.de
Nana Gerritzen schreibt: »Der Vorwurf, Grüne und SPD wollten mit dem Gesetz eine bestimmte Gesinnung staatlich verordnen und die eigene – möglicherweise linksextreme – Klientel stärken, ist so grotesk wie entlarvend.« Hiermit zeigt sie gerade selber (entlarvend) auf, dass sie für staatlichen beziehungsweise gesetzlichen Meinungsdirigismus ist, was die Demokratie schwächt, statt zu fördern. Constantin Wißmanns Ausführungen in diesem Sinne haben mich angenehm überrascht. Andreas Schiebe, publik-forum.de