Was Berlusconi von Machiavelli lernen kann
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Maurizio Viroli
Die Idee der republikanischen Freiheit
Von Machiavelli bis heute. Pendo. 158 Seiten. 22,90 EUR
Der Italiener und Politikwissenschaftler Maurizio Viroli mit einer Professur an der Universität Princeton hat eine Vorliebe für Machiavelli. Diesem zu Unrecht verteufelten Intellektuellen der Renaissance hat er zahlreiche Veröffentlichungen gewidmet. War Machiavelli doch mit seiner auf dem Begriff der »republikanischen Freiheit« ruhenden Nationalstaatsidee einer der Architekten jener modernen Republiken, die im Gegensatz zu Athen und Rom ganz ohne Sklaven auskamen. In dem vorliegenden Essay greift der Autor in die aktuelle Debatte um das »System Berlusconi« ein, indem er den politischen Überbau und die Traditionen politischen Denkens dieser italienischen Kulturrevolution des 15. und 16. Jahrhundert in Norditalien auf Gegenwartstauglichkeit untersucht. Auch wenn ihnen noch eine Theorie der Menschenrechte fehlte und das volle Staatsbürgerrecht nur einer Minderheit vorbehalten blieb, sei diese Tradition politischen Denkens durchaus aktuell, so der Autor. Er vergleicht besonders die Staatsform und den Freiheitsbegriff mit dem der Aufklärer, wie etwa Rousseau, auf die sich moderne Demokratien beziehen, und er zieht eine scharfe Linie zwischen Nationalismus und Patriotismus. Wie Machiavelli zeigt sich der Politikwissenschaftler als ein desillusionierter Idealist, der die heutigen Gefahren in seinem Vaterland, der »Republik der Demagogie«, erkennt und - auch auf die Gefahr hin, als Nostalgiker zu gelten - diese republikanische Tradition politischen Denkens belebt, in der Hoffnung, »das staatsbürgerliche Bewusstsein zu stärken«.