Ein Glücksfall von einem grundlegenden Buch
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Ian G. Barbour
Wissenschaft und Glaube
Vandenhoeck & Ruprecht.
508 Seiten. 49,90 EUR
Barbours Buch ist ein Glücksfall, ein Grundlagenwerk zum Verhältnis von Naturwissenschaft und Theologie. Seine gut lesbare und umfangreiche Darstellung der gesamten Problematik erstreckt sich über historische wie zeitgenössische Aspekte, erörtert alle wesentlichen Streitpunkte des Verhältnisses und berücksichtigt auch scheinbare Randgebiete der Diskussion wie die feministische Kritik an den Naturwissenschaften. In hervorragender Weise reflektiert Barbour die gegenseitige Wechselwirkung von Naturwissenschaft und Religion. Ein Beispiel: Bis zum 17. Jahrhundert war die Physik des Aristoteles Maßstab naturwissenschaftlichen Denkens. Natur wurde deduktiv verstanden, es wurde nach ihrem Zweck geforscht, sie wurde auf ihren religiösen Sinn hin befragt. Spätestens mit Galilei änderte sich dies, man ging induktiv vor, mathematische Argumentationen und quantifizierbare Beobachtungen gewannen an Bedeutung. Das Verhältnis von Naturwissenschaft und Religion wandelte sich grundlegend, beide Wissenschaften wurden mehr und mehr unabhängig voneinander gesehen. Die Folgen sind in den Augen Barbours fatal, was er anhand der Risiken der Globalisierung und der Bedrohung der Umwelt verdeutlicht. Perspektiven für den Dialog erkennt er in der Prozesstheologie, die die Verzahnung von Gott und Welt neu denkt.