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Partei ergreifen für Scheidungskinder

von Marianne Hällmayer vom 09.04.2004
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Gabriele ten Hövel
Liebe Mama, böser Papa
Kösel. 200 Seiten. 17,95 EUR

Viele Erwachsene wollen nach einer Trennung keinen Kontakt mehr zu ihren früheren Partnern und tragen ihre Beziehungskonflikte häufig auf dem Rücken ihrer Kinder aus. Dabei kommt es auch zu Extremformen, in denen ein Elternteil dem anderen die Kinder vorenthält, ihn auf entwürdigende Weise herabsetzt und Anschuldigungen erfindet. In der Fachsprache spricht man von PAS, dem »Parental Alienation Syndrom«, zu Deutsch »elterliches Entfremdungssyndrom«. Gabriele ten Hövel ergreift Partei für die Scheidungskinder. Sie benennt die »Fallen«, in die betroffene Eltern und auch »Helfer« (Richter, Sozialarbeiter, Gutachter) treten, wenn sie nicht genau über die subtilen Manipulationen Bescheid wissen. Sie sensibilisiert für die Situation vieler Kinder durch konkrete Beispiele, Untersuchungen und therapeutische Beiträge. Manche Aussagen wirken aber dogmatisch, zum Beispiel die Behauptung: »(Biologische) Väter sind die besseren Väter ...« Die detailliert ausgeschmückten Einzelschicksale hören sich fast wie abenteuerliche Berichte an, was dem ernsten Thema leider nicht gerade angemessen ist. Bleibt die Frage, ob das Buch mit den abschreckenden Beispielen als Warnung betrachtet werden soll, wohin eine Scheidung führen kann, oder mehr als ein Ratgeber, der rechtzeitig vor einer Trennung verantwortungsvolle Schritte zum Wohl der Kinder aufzeigen möchte.

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