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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 7/2015
Der Inhalt:

M
wie Museum
Zu Besuch beim Künstlerpfarrer

von Britta Baas vom 10.04.2015
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Rosenberg. Wer auf einer Radtour zwischen den wild-romantischen Flüssen Kocher und Jagst unterwegs ist, hat bei guter Tourenplanung auch den kleinen Ort Rosenberg auf dem Programm. Im Zentrum der Gemeinde findet sich ein Museum, das einem berühmten Einwohner gewidmet ist. Dieser Mann pflegte drei Sätze über sich zu sagen: »Ich bin Schwabe. Ich bin Pfarrer. Ich male Bilder.« Das klingt sehr bescheiden. Und das sollte es auch. Denn Sieger Köder, einer der bedeutendsten religiösen Maler des 20. Jahrhunderts – vor wenigen Wochen neunzigjährig verstorben – wollte vor allem eines: Jene Geborgenheit geben und leben, die er selbst im Glauben fand. Er formte Plastiken mit der Frauengruppe seiner Gemeinde, schuf in dieser Gegend, in der er zwanzig Jahre Priester war, Kirchenfenster und Altäre. Im Museum arbeiten Menschen, die ihn aus jener Zeit kennen. Diese Nähe macht den Besuch zu etwas Besonderem. Köder hatte nicht nur einen Hang zu biblischen Motiven, sondern auch zu Rosen, Vogelscheuchen und Harlekinen. Sie sind ihm Symbole des Lebens. Kein Wunder, dass den Besucher am Ein- und Ausgang eine Clown-Plastik grüßt. »Lebe!«, scheint sie zu rufen. Danach tritt man noch froher als zuvor in die Pedale.

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