Sartre: Existenz und Ekel
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Kaum ein anderer Philosoph hat sein Leben so rücksichtslos offen, geradezu ironisch beschrieben wie Jean-Paul Sartre. Der Sohn eines Marineoffiziers, der am 21. Juni 1905 in Paris geboren wurde, flüchtet sich schon als Kind mit Inbrunst in die Welt der Worte, die er als die eigentliche und einzige Wirklichkeit empfindet. Das Schreiben wird zu seinem Lebenselixier, auch wenn es ihm wie das gesamte Dasein letztlich absurd, sinnlos und ekelhaft ist. In dem 1968 erschienenen Essay »Les Mots« (Die Wörter) schreibt Sartre, er sei »als Unkraut auf dem Humus der Katholizität« aufgewachsen: »Man brachte mir die biblische Geschichte bei, das Evangelium und den Katechismus, ohne mir die Mittel zu geben, daran zu glauben … Das Sakrale wurde aus dem Katholizismus weggenommen und in die Belletristik versetzt, und es erschien der Mann der Feder als Ersatz jenes Christen, der ich nicht sein konnte.« Später verneint er auch diese Deutung. »Ich habe den Heiligen Geist im Keller geschnappt und ausgetrieben; der Atheismus ist ein grausames und langwieriges Unterfangen, ich glaube ihn bis zum Ende betrieben zu haben.« Obwohl er das »geistliche Gewand abgelegt« habe, sei er »nicht abtrünnig« geworden. »Ich schreibe nach wie vor. Was sollte ich sonst tun?«