Leserbrief
Darum Kirche
Zu: »›Mir ist Kirche nicht egal‹« (5/2023, Seite 15-18)
Kirche als vorläufige und fehlbare Hilfsorganisation für den einzelnen Christen muss wohl sein, damit man sich in seinem persönlichen Glauben daran orientieren kann. Aber: Kirche macht nur mögliche Angebote, gibt keine verbindlichen Vorgaben, gar Dogmen vor. Diese freien Angebote rufen Zustimmung oder Widerspruch hervor, beides ist gut, denn sie animieren dazu, eine eigenständige Meinung zu entwickeln. Kirche hat durchaus größeren Sachverstand als einzelne Christen, besonders aus ihrer 2000-jährigen Erfahrung heraus. Aber Kirche kann und darf nicht diktieren, gar den Glauben aufnötigen. Protestantisch ist das klar. Ist das auch katholisch klar? Axel Denecke, publik-forum.de
Die Auflösung der Institution Kirche ist überfällig. Hierarchie und Reichtum sind unzeitgemäß. Kleinere Gemeinschaften, in denen spirituelle Belehrungen, Meditation und Rituale gepflegt werden, die die Einheit, Gleichheit, Gleichwertigkeit und Erdverbundenheit wieder ins Bewusstsein holen, halte ich für wesentlich. Auch in praktischen Übungen die Verbindung zur eigenen Göttlichkeit wiederherzustellen ist geboten, um Selbstannahme, Selbstakzeptanz und damit Frieden im Kleinen wie im Großen zu schaffen. Christel Borchers, publik-forum.de
In Institutionen wird in der Regel vieles besser koordiniert, und Gemeinschaftssinn kommt zum Ausdruck. Die Kirche ist als Institution eine Gemeinschaft, und sie ist von ihrem Stifter Jesus gegründet worden. Ob diese jesuanische Kirche mit der unsrigen identisch ist, wird immer die Herausforderung der Kirche sein. Von daher muss sie immer auch eine reformierende Kirche sein, die kritisiert werden darf. Die Idee Kirche ist von Jesus her begründet; der Apparat ist menschengemacht. Wolfgang Zopora, publik-forum.de