Der göttliche Grund ist meine Heimat
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Gewöhnlich betrachten sich gläubige Menschen als Geschöpfe Gottes. Dieser habe sie, so die klassische Theologie, aus dem Nichts (ex nihilo) ins Dasein gerufen, weshalb sie ihm ewig Dankbarkeit schulden. Auf die Frage, was denn sein eigentliches Herkunftsland sei, müsste ein Christ demnach ehrlicherweise antworten: das Nichts.
Der große Mystiker Meister Eckhart (1260-1328), der stark vom neuplatonischen Erbe geprägt war, sah das ein wenig anders. In seiner berühmten Armutspredigt lehnte er sich sogar vehement gegen den Status als bloße »Kreatur« auf. Denn er sah sich für ewig verankert im Grund der überpersönlichen »Gottheit«, die er vom persönlichen Schöpfergott unterschied. Auf die Frage nach seiner eigentlichen Heimat hätte er wohl geantwortet: der göttliche »Grund« ist meine Heimat, mein ewig