Manche Werte bleiben einfach auf der Strecke
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Michael Hertl/Charlotte Magin/Michaela Pilters/
Wolf-Rüdiger Schmidt
LebensWerte leben
Gütersloher Verlagshaus.
144 Seiten. 9,95 EUR
Das Buch entstand in Zusammenhang mit einer ZDF-Gottesdienstreihe im Jahre 2001. Es geht darin um wichtige Grundwerte für das Gelingen individuellen und gemeinschaftlichen Lebens. Viele bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft sind mit Beiträgen vertreten. Deren Qualität ist sprachlich und spirituell unterschiedlich. Manches berührt und packt, anderes kommt eher einer trockenen Vorlesung gleich. Nicht ganz nachvollziehbar ist die Auswahl und Präsentation der einzelnen Werte. Unter den Stichworten auf dem Buchumschlag fehlen zum Beispiel die vier Kardinaltugenden der antiken Philosophie (Maß, Mut, Gerechtigkeit, Weisheit) ebenso wie die drei mitreißenden Ideale der Französischen Revolution (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit), zu schweigen von den paulinischen Tugenden (Glaube, Hoffnung, Liebe). Wäre das auch im Inneren des Buches der Fall, müsste man von einem unverzeihlichen Mangel sprechen und könnte die Lektüre rasch wieder beenden. Da dort zumindest ein großer Teil der fehlenden Werte doch noch behandelt oder zumindest variiert wird, hält sich der Schaden in Grenzen. Gleichwohl bleiben die Gerechtigkeit, die Gleichheit und die Weisheit auf der Strecke. Das ist unerfreulich. Gern hätte man auch den Grund gewusst, warum sekundäre und primäre Werte munter gemischt werden. Hier wäre mehr Trennschärfe wünschenswert gewesen.