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Von der Kunst des Scheiterns

Der Fußball spiegelt dieselbe Erfahrung wie die Mystik wider: dass das Leben ein dauerndes Ringen ist und alle auf das Gelingen hoffen
von Matthias Sellmann vom 28.04.2006
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Dass Fußball etwas mit Religion zu tun haben könnte, ist unübersehbar: Ein nur flüchtiger Blick auf die anschwellende Vor-WM-Literatur belegt diese Allianz von Fußball und Religion. Richtig abgegrast sind Vergleiche, in denen Stadien als »Tempel«, Fußballer als »Lichtgestalten«, Fanaufmärsche als »Wallfahrten« oder Stadiongesänge als »Hymnen« vorgestellt werden. Allerdings ist auch unverkennbar, dass in diesem literarischen Boulevard ein ironisches Sprachspiel dominiert. So ganz ernst ist es nicht gemeint, wenn man Fußball zur (erhabenen) Höhe der Religion oder die Religion zur (banalen) Tiefe des Fußballs in Beziehung setzt. Dadurch werden zwei wichtige intellektuelle Akzente unterbelichtet: Zum einen bleibt unbestimmt, inwiefern Fußball eine moderne Pseudoreligion darstellt; zum anderen wird ironisch überdeckt, dass Fußball tatsächli

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