111 Kilometer Akten
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Die Stasi-Akten sollen bis 2021 in das Bundesarchiv überführt werden, aber weiter für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Das empfiehlt die vom Bundestag eingesetzte Expertenkommission zur Zukunft der Stasi-Unterlagenbehörde (BStU). Demnach sollen die Akten unter dem Dach des Koblenzer Bundesarchivs in der Berliner Normannenstraße verbleiben. Auch die Funktion des bisherigen Bundesbeauftragten empfiehlt die Kommission zu ändern. Der soll unter anderem als Ombudsmann für Stasi-Opfer fungieren. Zudem soll er Bundestag, Bundesregierung und Bundesbehörden beraten und informieren und mit Opferverbänden kooperieren. Die Details für die Reformen soll eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Unterlagenbehörde und Bundesarchiv ausarbeiten. Auf dem Gelände der früheren Stasi-Zentrale in der Normannenstraße soll eine öffentliche Stiftung »Diktatur und Widerstand – Forum für Demokratie und Menschenrechte« alle Akteure zusammenbinden. Zudem soll in jedem ostdeutschen Bundesland eine Außenstelle erhalten bleiben. Das vor allem kritisieren Opferverbände und Landesbeauftragte, die nicht genügend Beratungskapazitäten sehen. Eine weltweit einzigartige Institution werde abgeschafft. Bislang gab es 3,1 Millionen Anträge auf persönliche Akteneinsicht. 2015 waren es 62 544. Die Stasi-Akten wurden 1989/90 von Tausenden mutigen Menschen vor der Vernichtung gerettet. Es geht unter anderem um 111 Regal-Kilometer Schriftgut. Zum Archivbestand gehören auch 15 000 Säcke mit zerrissenen Unterlagen.