Gefangene von Microsoft
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Regierungen, Stadtverwaltungen, Schulen und Universitäten in ganz Europa sind in einem gefährlichen Maße abhängig von Microsoft, dem größten Software-Hersteller der Welt. Das offenbaren Recherchen des Journalisten-Teams InvestigateEurope. Sie haben herausgefunden, dass sämtliche EU-Staaten immer tiefer in die Abhängigkeit des US-Giganten geraten – und dass das richtig teuer ist. Als der Konzern 2014 die Lieferung von Sicherheits-Updates für Windows XP einstellte, zahlte die britische Regierung 6,5 Millionen Euro, um ein Jahr Zeit für die Anpassung ihrer Rechner zu bekommen. »Das Gleiche geschah überall in Europa«, bestätigte ein Experte der EU-Kommission, wie im Berliner Tagesspiegel zu lesen ist. Die Kommission gab sogar zu, sie befinde sich »in effektiver Gefangenschaft bei Microsoft.« Und Rufus Pollock vom Zentrum für Informationsrecht der Universität Cambridge betont im Tagesspiegel: Indem Microsoft große Abhängigkeiten schaffe, arbeite der Konzern mit einem »klassischen Drogendealer-Modell«. Die Abhängigkeit verhindert auch den technischen Fortschritt in Behörden und setzt die staatlichen IT-Systeme inklusive der Daten von Bürgerinnen und Bürgern einem hohen technischen und politischen Sicherheitsrisiko aus, so das Ergebnis der Recherche. Microsoft hat so nicht nur politisch Einfluss in ganz Europa, sondern die Tatsache, dass sämtliche Ämter und Behörden fast ausschließlich Microsoft-Betriebssysteme wie Windows, Excel oder Powerpoint nutzen, widerspricht auch dem geltenden europäischen Wettbewerbsrecht.