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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 8/2017
Der Inhalt:

Tabu – bis zur Schmerzgrenze

Abwehr auf der einen, Willkommenskultur auf der anderen Seite: Wenn sich Deutschland durch Flüchtlinge verändert, stellt das auch manche Freundschaft auf den Prüfstand. Die Geschichte von Bärbel und Kerstin
von Katrin Schreiter vom 28.04.2017
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Bärbel V. (55) und Kerstin R. (48) sind seit vielen Jahren befreundete Kolleginnen. Regelmäßig sitzen sie mittags zusammen in der Kantine, sprechen über Liebesromane und den »Tatort«, über die Bundesliga und klassische Konzerte, über die Kollegen und die Familie, über alles – außer über eine bestimmte politische Entwicklung.

Seit die erste große Flüchtlingswelle Deutschland erreicht hat, stehen Bärbel und Kerstin politisch auf unterschiedlichen Seiten. Zuerst merkten sie es beim Mittagessen. Als sie über das Thema sprachen, war der Streit plötzlich da: »Ich bin nicht ausländerfeindlich und auch nicht gegen den Islam an sich. Ich bin nur gegen die Islamisierung«, sagt Bärbel V., die ihren vollen Namen nicht nennen will, weil sie Anfeindungen befürchtet. Auch Kerstin R. möchte anonym bleiben. »In

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