Weniger Hinrichtungen, aber mehr Todesurteile
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Es klingt wie eine gute Nachricht: Die Zahl der Hinrichtungen weltweit ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel gesunken. Wurden 2015 noch 1634 Personen hingerichtet, so waren es 2016 »nur« 1031. Das berichtet amnesty international. Gleichzeitig aber – und das ist alarmierend – wurden deutlich mehr Todesurteile ausgesprochen. Die Zahl stieg von 1998 (im Jahr 2015) auf 3117 im vergangenen Jahr. Vier Länder sind für nahezu neunzig Prozent aller Hinrichtungen verantwortlich. Iran, gefolgt von Saudi-Arabien, Irak und Pakistan. Besonders gefährlich ist in diesen Ländern der »Blasphemieparagraph«, der die Beleidigung des Propheten Mohammed unterbinden soll, in Wahrheit aber oft als Vorwand dient, Minderheiten oder politisch Andersdenkende auszuschalten. Stark angestiegen ist die Zahl der Todesurteile auch in afrikanischen Ländern wie Nigeria, Kamerun, Sambia und Somalia. Die meisten nicht registrierten, also heimlich vollzogenen Hinrichtungen vermutet amnesty international in China. Dort gelten Informationen über die Todesstrafe als »Staatsgeheimnis«. Dennoch sind Menschenrechtler zuversichtlich, dass der Trend zur Ächtung der Todesstrafe weiter anhält. Allerdings wurde die Todesstrafe in den Philippinen wieder eingeführt, auch in der Türkei wird darüber diskutiert.