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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 8/2019
Der Inhalt:

Mit swingendem Raucherbein und furchtbarer Männergrippe

von Lena Renner vom 19.04.2019
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Vokal-Pop. »In Farbe« – so nennen die Kölner Vokalartisten basta ihre letzterschienene Platte mit einem kunterbunten Mix aus musikalischen Genres und vielfältigen eigenen Texten. Auf musikalisches Neuland begeben sie sich etwa im Song »Kranke Männer«, in dem sich Songschreiber William Wahl in die rockigen Höhen AC/DCs wagt und mit viel Theatralik das heldenhafte Leiden unter einer schrecklichen Männergrippe auf die Schippe nimmt. Dem scherzhaften Umgang mit dem Thema Krankheit widmet sich auch der »Reggaeton im Altersheim«, wo Raucherbeine und Arthritis zugunsten eines wilden Tanzabends links liegen gelassen werden. Eindrücklich und von William Wahl genial und dicht arrangiert, gibt sich das Stück »Ich komm nicht mehr mit«, dessen Text so manchem aus dem Herzen sprechen dürfte. Von einem hektischen Beat und waberndem Vokalsound untermalt, beklagt das jüngste Bandmitglied Hannes Herrmann (scheinbar ohne Luft zu holen) den Internet- und Erreichbarkeitswahn, der ihn nicht mehr zur Ruhe kommen lässt. »Vom Kind bis zum Rentner, vom Greis bis zum Youngster – das Rad dreht sich schneller und wir sind die Hamster.« Eine weitere Perle des Albums verbirgt sich hinter dem melancholischen Lied »Bitte nicht ihr«. Hier beweist die lustig-lockere Band ein weiteres Mal, wie gut ihnen auch ernste Töne liegen. »Wenn es ihr nicht schafft, wie schaffen es dann wir?«, so die verzweifelte Frage an ein befreundetes Paar, mit dessen angekündigter Trennung gehadert wird. Melancholisch schön ist auch der Ausklang der Platte: Der Trostsong »Lass es schneien« erschien bereits auf einem Soloalbum Wahls und wurde jetzt neu in ein sphärisch-poppiges Vokalgewand gekleidet.

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