Wie sah Vincent van Gogh die Welt?
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Kino. Kaum ein Maler ist filmisch so oft gewürdigt worden wie Vincent van Gogh. Doch Julian Schnabel, der filmemachende Maler, lässt die Konventionen einer Künstlerbiografie weit hinter sich. Er konzentriert sich auf die letzten zwei Lebensjahre des Malers, in denen dieser in den Süden Frankreichs zog. Chronologische Details sind indes nicht wichtig. Auch die Sache mit dem abgeschnittenen Ohr wird schnell abgehakt. Stattdessen versucht Schnabel, sich in die Sichtweise des Malers, in seine Reaktionen auf Licht, Himmel und Sonnenblumen einzufühlen. So ist dieses eindringliche Porträt auch ein Film über den Künstler Schnabel, der nachempfinden will, was Van Gogh sah und wie er es auf die Leinwand übertrug. Die Handkamera wird oft so fahrig bewegt wie der Pinsel. »Die Essenz der Natur ist Schönheit«, sagt Van Gogh einmal, doch auf seinen ekstatischen Schaffensdrang folgt die Verzweiflung darüber, dass kaum jemand seine Vision versteht. Dann wird das Bild schwarz. Manche Dialoge, in denen etwa kunstgeschichtliches Wissen vermittelt werden soll, wirken holprig. Auf die unberechenbar impressionistische Inszenierung muss man sich ebenso einlassen wie auf den Maler, der vielleicht ein Genie, aber kein netter Mensch war. Und doch springt der Funke über.