»Meine Familie wird bedroht«
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Anderthalb Stunden bin ich mit meiner Frau und unseren vier Kindern gefahren, um ins Flüchtlingszentrum der Erzdiözese Rio de Janeiro zu kommen. Hier bekommen wir von Adveniat 500 Reais, umgerechnet neunzig Euro. Ohne dieses Geld wüssten wir nicht weiter. Das Leben hier steht wegen Corona komplett still. Wir kommen aus Venezuela. Vor vier Jahren sind wir geflüchtet, weil es dort keine Perspektiven mehr gab, nur noch Hunger. Aber auch hier in Brasilien haben sich unsere Hoffnungen auf ein besseres Leben bisher nicht erfüllt. Ich habe eine Ausbildung als Ingenieur, bin jedoch arbeitslos. Als Venezolaner treffe ich in Rio auf viele Vorurteile. Vor Kurzem hatte ich auch noch einen leichten Herzinfarkt und brauche seitdem eine Krücke. Nun kann ich die Jobsuche wegen der Corona-Krise ganz einstellen. Am schlimmsten ist das Wohnviertel, in das wir geraten sind. Dort herrscht eine bewaffnete Miliz. Neulich wurde bei uns eingebrochen. Der Vermieter war daran beteiligt! Nun droht er, unseren Kindern etwas anzutun, wenn wir zur Polizei gehen sollten. Die Corona-Unterstützung von Adveniat werden wir vor allem nutzen, um ganz schnell umzuziehen.