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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 8/2021
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Brot und Krone

von Birgit-Sara Fabianek vom 30.04.2021
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Foto-Ausstellung. Die Bäckerin lächelt herzlich in die Kamera (Foto). In der einen Hand hält sie ein Brot, in der andern eine kleine hölzerne Königin – und man weiß kaum, auf was von beidem sie stolzer ist. Das Bild ist Teil der Foto-Ausstellung »Königinnen – Porträts in Würde«, ein Projekt des Nell-Breuning-Hauses in Herzogenrath. In zwanzig großformatigen Bildern zeigt sie verschiedene Frauen aus unterschiedlichen Berufen, die stolz eine solche Königin in die Kamera halten. Diese königlichen Mini-Skulpturen stammen von Rolf Knobloch, der Bonner Künstler und Diakon schnitzt sie seit Jahren. Die Königinnen sollen diejenigen, die sie in die Hand nehmen, ebenso wie die Betrachtenden an die eigene Königswürde erinnern – und daran, dass wir Menschen füreinander da sein sollen. Die Fotos sollen darauf aufmerksam machen, wie viele Frauen unterbezahlt und schlecht abgesichert arbeiten – als Bäckerin, Erzieherin, Altenpflegerin oder Putzfrau. Noch zu Beginn der Pandemie wurden viele der Tätigkeiten der porträtierten Frauen als »systemrelevant« eingestuft und beklatscht. Doch als es um Forderungen nach gerechter Bezahlung, um soziale Sicherheit und bessere Arbeitsbedingungen ging, war Schluss. Dabei soll es nach dem Willen der Ausstellungsmacherinnen und -macher nicht bleiben. Die Ausstellung des Nell-Breuning-Hauses kann ab Juni ausgeliehen werden. Sie will als Anstoß und Solidaritätsbekundung dienen, um den Kampf um Würde und für gesellschaftliche Reformen weiter in der Diskussion zu halten.

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