Von Guinea-Bissau in die Unterwelt von Berlin
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
DVD. Franz Biberkopf als Migrant im heutigen Berlin: Diese dynamische Neuinterpretation von Alfred Döblins Romanklassiker »Berlin Alexanderplatz« von 1929 ist gewagt, doch die Wette geht auf. In diesem dreistündigen Film wird, frei nach Döblin, in fünf Kapiteln die Odyssee eines dreißigjährigen Flüchtlings aus Guinea-Bissau in die Unterwelt von Berlin geschildert. Franz Biberkopf heißt hier Francis. Der Afrikaner hat, wie Rückblenden enthüllen, auf seiner dramatischen Flucht über das Mittelmeer Schuld auf sich geladen. Bei seiner Ankunft in Europa schwört er zu Gott, fortan gut zu sein. In Berlin kommt er in einem Flüchtlingsheim unter und arbeitet als Illegaler auf einer Baustelle am Alexanderplatz. Doch ein Unfall treibt ihn in die Hände des Gangsters Reinhold und auf die schiefe Bahn. Francis wird eine große Nummer im Drogenhandel, findet mit dem Escort-Girl Mieze seine große Liebe und will aussteigen. Der psychopathische Reinhold, der ihm den deutschen Pass verschaffen soll, lässt ihn jedoch nicht aus den Klauen. Untermalt von einem stilsicheren Soundtrack, wechseln rauschhaft-surreale Bilder der Berliner Halbwelt mit trostlosen urbanen Unorten wie Großbaustellen und dem Drogenumschlagplatz Hasenheide. Neben der expressiven Bildsprache und den herausragenden Darstellern entwickelt dieses Großstadtmärchen gerade durch seine aktuellen Bezüge eine Spannung, die einen trotz der Filmlänge bis zum Unhappy-End in Bann schlägt.