Zur mobilen Webseite zurückkehren
Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 8/2022
Der Inhalt:
Leben & Kultur

Film
Märchen einer Flucht

Im Kinofilm »Die Odyssee« wird vom Horror von Flucht und Vertreibung aus der Perspektive von Kindern erzählt. Florence Miailhe schuf in zehnjähriger Arbeit mit handgemalten Ölbildern auf Glas ein berückendes Filmmärchen.
von Birgit Roschy vom 29.04.2022
Artikel vorlesen lassen
Falsche Freunde? Die Kinder Kyona und Adriel begegnen auf ihrer Odyssee zwei Männern (Foto: ©Grandfilm)
Falsche Freunde? Die Kinder Kyona und Adriel begegnen auf ihrer Odyssee zwei Männern (Foto: ©Grandfilm)

Kino. Kyona und Adriel spielen im Wald, als sie plötzlich Rauchwolken aus ihrem Dorf aufsteigen sehen. Feindliche Nachbarn und Milizen plündern und brandschatzen das Dorf und töten viele Einwohner. Die Überlebenden, darunter die Familie der beiden Geschwister, müssen fliehen. Doch unterwegs werden Eltern und Kinder getrennt. So beginnt eine Odyssee, in der die zwei unzählige Gefahren meistern und ganz schnell erwachsen werden müssen. Unter den laut Unicef weltweit etwa 82 Millionen Flüchtlingen befinden sich viele Kinder und Jugendliche, die völlig auf sich allein gestellt sind. In diesem Trickfilm wird vom Horror von Flucht und Vertreibung aus der Perspektive des selbstbewussten Mädchens erzählt, das um das eigene und das Überleben ihres Bruders kämpft – beseelt von der Hoffnung, die Eltern wiederzufinden. Die Animationskünstlerin Florence Miailhe schuf in zehnjähriger Arbeit mit handgemalten Ölbildern auf Glas ein ebenso berückendes wie eingängiges Filmmärchen. Gerade durch ihre poetische Verfremdung vermitteln die Bilder eine Realität, deren Rätsel die Kinder entschlüsseln müssen. Inspiriert von der Flucht von Miailhes Urgroßmutter vor Pogromen aus Odessa, hat der Film einen osteuropäischen, an Gemälde von Chagall und slawische Märchen erinnernden Touch. Doch mit Hunger und Kälte, Kinderbanden, Lagern, falschen Freunden, brutalen Soldaten und besonders den Machenschaften skrupelloser Menschenhändler spiegelt Kyonas Geschichte neben historischen auch universelle und brandaktuelle Fluchterfahrungen wider.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 08/2022 vom 29.04.2022, Seite 54
Im Netz des Lebens
Im Netz des Lebens
Ein neues Bild vom Menschen für eine bessere Politik
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper
Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung.

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette.
Publik-Forum
Publik-Forum
Einen Moment bitte...
0:000:00
1.0