1700 Jahre Konzil von Nicäa
Das Glaubensbekenntnis, eine Werbung für das Leben


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Nachdenken über Gott bedeutet immer auch Nachdenken über den Menschen. Denn wäre der Mensch sich selbst verständlich, so käme es ihm überhaupt nicht in den Sinn, nach einem Gott zu suchen, der die Erfüllung der Sehnsüchte gewährt, die ihn umtreiben und die er selbst nicht befriedigen kann. Es ist, so hat der große Aufklärungsphilosoph Immanuel Kant formuliert, als hörten Menschen eine »Stimme in sich«, es müsse doch in der Welt anders zugehen. Man muss schon sehr abgebrüht sein, um nicht zu sehen, dass es eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit in der Welt gibt. Auch die Momente des Glücks werden angesichts ihrer Kurzlebigkeit schnell von einer stillen Melancholie eingeholt. Gewiss ist nur der kommende Tod, das zukünftige Nicht-mehr-Sein. Von Georg Simmel stammt die schöne Formulierung, dass der Mensch ein »trostbedü
Magnus Striet, geboren 1964, ist Professor für Fundamentaltheologie an der Universität Freiburg. Zuletzt erschien sein Buch »Alte Formen, lebendiger Glaube. Das Glaubensbekenntnis ausgelegt für die Gegenwart« (Herder, Freiburg 2024).

Wolf-Dieter Hauenschild 17.04.2025, 15:15 Uhr:
Wer sich im 21. Jahrhundert dem kosmologischen Wissen und dem Wissen um die Entstehung des Menschen nicht verweigert, sondern im Gegenteil aus ihm und dem, was Jesus von Nazareth gelehrt hat, seinen Glauben an Gott erfahren hat, kann es nur als völlig abwegig ansehen, wenn hier gesagt wird, Gott müsste/könnte "menschliche Erfahrungen machen", einen "brutalen Preis" für den Eingang in die Menschheitsgeschichte zahlen und als Jesus irgendetwas riskieren und dabei wohl offenbar unvorhergesehen " unter die Räder der menschlichen Gewaltgeschichte kommen". Gegenüber solchen absurden Konstruktionen wird das alte Gebot wichtig, dass wir uns kein Bild von Gott machen sollen, jedenfalls keines mit menschlichen Begrifflichkeiten, Erfahrungen und Werten.
Es bleibt dabei: Die Kirche sollte das alte Glaubensbekenntnis aus der Liturgie herausnehmen, denn die meisten glauben das nicht mehr, was sie hier angeblich als ihren Glauben vor Gott bekennen.