Umfassend und brisant: Islam wissenschaftlich
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Karl-Heinz Ohlig
Weltreligion Islam
Eine Einführung. Exodus/
Grünewald. 382 Seiten. 48,? DM
Den Wälzer untertreibend eine »Einführung« zu nennen, lässt den Laien schmunzeln - bietet er doch das volle Spektrum, das man von einem Gesamtbild des Islams erwartet: Theologie, Ethik und Recht, die Rolle der Frau, Geschichte, Philosophie und Mystik. Ein Buch über den Islam also wie viele andere? Zahm und zahnlos? Mitnichten. Besonders hinter dem Kapitel über den Koran verbirgt sich Brisanz. Was für viele Muslime (noch) ein Sakrileg ist, Religionswissenschaftler sagen es: Der Glaube, dass alle Texte des Korans historisch auf Mohammed zurückgehen, ist nicht aufrechtzuerhalten. Schon länger vertritt der Autor die Meinung, man könne das komplexe Gebilde Koran nicht einem einzigen Verkündiger zuschreiben. Das wird jetzt bestätigt durch den »offensichtlich pseudonymen Autor« Christoph Luxenberg, dessen Forschungsergebnisse er aufgreift. Dessen Thesen: Umfangreiche Passagen im Koran waren ursprünglich syrische Texte, in arabischen Konsonanten aufgezeichnet. Oft sind syrische Wortstämme irrtümlich nach arabischem Sprachgefühl vokalisiert worden, so dass es zu ganz anderen als den ursprünglichen Bedeutungen kam. Bei dem Versuch, Korantexte auf ihre syrische Grundgestalt zurückzuführen, kommt man zu überraschenden, aber plausiblen Aussagen. Nach Luxenberg ist das benutzte Syrisch dem ostsyrischen Sprachraum zuzuordnen. Das stützt Ohligs These von der Ausformung des Korans im heutigen Irak. Es bestätigt auch, dass der Koran Ende des 7. Jahrhunderts seine Endfassung erhielt. Vermutlich haben zum Islam bekehrte Christen als Redaktoren mitgewirkt.