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Kleine Insider-Theologie der Wallfahrt

von Thomas Wagner vom 12.05.2006
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Michael Rosenberger
Wege, die bewegen
Echter. 152 Seiten. 7,90 EUR

Wallfahren ist und war ein zentraler Ausdruck volkskirchlicher katholischer Frömmigkeit. Während im Zuge gemeindlicher Umbrüche regionale Praktiken absterben, werden Pilgerorte wie Lourdes, Santiago de Compostela, Taizé oder Jerusalem verstärkt aufgesucht. Der katholische Priester Michael Rosenberger unternimmt den Versuch, die existenziellen Erfahrungspotenziale der Wallfahrt zu benennen. Aus diesen Betrachtungen entwickelt er spirituelle Grundhaltungen wie liturgische und pastorale Konsequenzen. Es geht ihm um die Frage, was das Pilgern im Horizont des christlichen Glaubens über den existenziellen Selbstvollzug des Menschen sagt. Rosenberger sucht mit seinen Ausführungen eine »kleine Theologie der Wallfahrt« zu entwerfen. Leider verharrt er jedoch bei allen narrativen Einschüben über weite Strecken in allgemein anthropologischen und binnentheologischen Überlegungen, die die Aneignungsfähigkeit seines Entwurfs auf das Milieu der ohnehin Überzeugten eingrenzt. Aber immerhin: Rosenberger füllt eine theologische Leerstelle: »Gemeinsam ziehen wir die letzten Meter zur Kirche, das ?Großer Gott, wir loben dich? singend. Jene Pfarrangehörigen, die nicht mitlaufen konnten, erwarten uns freudig. Sie säumen unseren Weg und überreichen jedem Fußpilgernden ein selbstgebundenes Sträußchen mit Blumen. Jedes Mal bin ich überwältigt von diesem Zeichen der Anteilnahme ...«

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