Andrés kurzes Leben
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André K. wurde zwanzig Jahre alt. In der Nacht des 11. April dieses Jahres ist er verhungert.
Am 15. April fand ihn die Polizei in seiner Wohnung in Speyer. Seine Mutter hatte erst an diesem Tag telefonisch einen Bekannten zu Hilfe gerufen. Völlig abgemagert, entkräftet und kaum ansprechbar öffnete sie ihm die Tür. Sie hätten kein Geld mehr für Lebensmittel gehabt, sagte sie später der Polizei. Die 48-jährige Frau musste sofort ins Krankenhaus.
Kaum jemand weiß etwas über André. Er und seine Mutter lebten mitten in Speyer. Gegenüber von ihrer Wohnung steht die Gedächtniskirche, Neugotik. Mit 105 Metern hat sie den höchsten Kirchturm der Pfalz. Zu jeder Viertelstunde läuten die Glocken, der Flieder blüht. An der Ecke ein Grieche, überall Autos, Menschen und Geschäfte. Nur ein paar Kerzen und Blumen, die niedergelegt wurden,