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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 9/2014
Der Inhalt:

Von aller Weisheit verlassen

Die Kirchen im Ersten Weltkrieg: Ohne ihre Haltung ist die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts nicht zu verstehen. Ein Zwischenruf von Erich Busse
von Erich Busse vom 17.05.2014
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Krieg mit dem Segen der Kirche: Deutscher Feldgottesdienst im Ersten Weltkrieg. (Foto: Ullstein)
Krieg mit dem Segen der Kirche: Deutscher Feldgottesdienst im Ersten Weltkrieg. (Foto: Ullstein)
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Der Erste Weltkrieg wurde über Jahrzehnte vorbereitet. Zigtausende Arbeiter schufteten in Bergwerken, Stahlwerken und Rüstungsfabriken. Tausende von Ingenieuren und Wissenschaftlern erfanden neue, noch grausamere Waffen. Millionen Steuerzahler finanzierten das. Hinterher waren drei Kaiserreiche zerstört, Millionen Menschen getötet, ganze Völker traumatisiert. Keiner hat es gewollt. Alle waren unschuldig. Aber Millionen haben mitgemacht. Kriege sind eben flächendeckender, kollektiver Schwachsinn.

Hinterher begannen die Völker an der Kirche zu zweifeln, die ihnen gesagt hatte, dass »Gott mit uns« ist, also gegen die anderen, dass der Krieg ein Gottesdienst, also ein Dienst an Gott ist. Dieser Krieg offenbarte das Versagen von zwei Jahrtausenden christlicher Kultur in Europa. Damit begann die gr

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Heinz Pütter 20.05.2014, 08:55 Uhr:
Nicht nur die Kirche hat versagt und schlimmes Leid angerichtet.
Wir alle sehnen uns nach einer harmonischen Welt, nach einem menschlichen Miteinander in allen Lebensbereichen. Wie können wir die Vision einer lebenswerten Welt Wirklichkeit werden lassen? "Intuitiv weiß das jeder. Die Menschen müssen wieder Zugang zu sich selbst finden. Intuitiv spüren, was sie ursprünglich einmal wollten, und dann gelingt es", sagt Hirnforscher Professor Gerald Hüther. "Sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch", sprach Jesus Christus gemäß der Bibelübersetzung von Martin Luther.
Was uns heute fehlt ist Intuition.
Intuition kommt vom Lateinischen 'intueri'; das heißt: nach innen schauen. Intuition ist ein Wissen von innen heraus.

Paul Haverkamp 17.05.2014, 11:02 Uhr:
Eine Unzahl von Beispielen lässt sich aus der Kirchengeschichte heranziehen, um den Missbrauch des Namens Gottes zu dokumentieren. Von der Germanenmission über die Kreuzzüge - der Aufruf Papst Urbans steht unter dem Motto: Gott will es - weiter über die Hexenprozesse und die Eroberung Mittel- und Südamerikas unter dem Zeichen des Kreuzes bis hin zum Zweiten Weltkrieg, als es im Namen Gottes galt, den Kommunismus zu besiegen; die Koppelschlösser der deutschen Soldaten trugen die Aufschrift : Gott mit uns.
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Immer dann, wenn Menschen den Namen Gottes heranziehen, um gegenüber anderen Menschen Gewalt anzuwenden, findet ein Missbrauch des Namens Gottes statt.
Alle Versuche von Menschen aus dem weltlichen und kirchlichen Bereich, ihre Zielsetzungen mit Gott zu legitimieren, stellen einen Verstoß gegen das zweite Gebot dar : Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.

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