Krieg in der Ukraine
Europarat verurteilt russisch-orthodoxe Kirche
Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hat die russisch-orthodoxe Kirche beschuldigt, an der Militarisierung der russischen Gesellschaft mitzuwirken und die christlich-orthodoxe Tradition zu verraten. Sie sei daher »mitschuldig an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit«. Alle Staaten sollten sie »als ideologischen Fortsatz des Regimes von Wladimir Putin« behandeln, heißt es in der einstimmig verabschiedeten Resolution. Der Europarat reagierte auf die Erklärung von Patriarch Kyrill auf dem »Weltkonzil des russischen Volkes«. Darin erklärte er den Krieg gegen die Ukraine und den »satanischen Westen« zum »heiligen Krieg aller Russen« und forderte die orthodoxen Gläubigen auf, »sich für ihr Land zu opfern«. Solche Rhetorik sei Anstiftung zu Völkermord und Kriegsverbrechen, erklärte der Europarat, der kein Organ der Europäischen Union ist. Er wurde 1946 gegründet, um Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu fördern. Die russisch-orthodoxe Kirche reagierte bislang nicht auf die Beschuldigungen.