Leserbrief
Von Gott verlassen
Zu: »Die religiöse Verrohung« (7/2024, Seite 32-34)
Leider gibt es so viele Amerikaner, die sich Heilandsmythen hingeben. Bedingungsloser Glaube anstatt Wahrheit und Fakten haben sie sich lebenslang in der Kirche eintrichtern lassen. Zudem bestaunen sie Helden aus Hollywood oder im Fernsehen, die sich nicht um Gesetze und Anstand scheren. Und eine Sucht nach Schnipseln aus den sozialen Netzwerken verdummt auch das Gedächtnis. Es wurde schon öfter ausgenutzt, dass die mit wenig Intelligenz oder Bildung sich leider gerne Zuflucht im Glauben suchen.
Alan Benson, Berlin
Ich möchte mich für den klugen und erhellenden Beitrag von Massimo Faggioli bedanken. Die Entwicklung des weißen evangelikalen Christentums in den USA ist nicht erschreckend und abstoßend. Diese einflussreiche religiöse Strömung hält sich für gottesfürchtig und bibelfest, scheint aber inzwischen eher von Gott und allen guten Geistern verlassen zu sein. Denn sie hat sich verbündet mit einem Mann, der seine Seele an den Teufel verkauft hat. Trump steht für alles, was in geistlichen Traditionen dem Teufel zugeschrieben wird: lügen, betrügen, verführen, Verwirrung stiften, spalten. Er hat das Zeug, zum Totengräber der US-Demokratie zu werden. Poor America, God bless you. Hast es bitter nötig.
Dieter Trunk, Nürnberg