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»Weniger nobel und heroisch«

60 Jahre Israel und immer noch kein Frieden: Ein Historiker verabschiedet sich von den Mythen der Staatsgründung. Fragen an Tom Segev
von Adelbert Reif vom 23.05.2008
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Publik-Forum: Herr Segev, Sie haben mit dem Buch »1949. The First Israelis« ein Erdbeben ausgelöst. Daraus wurde seit 1986 eine spektakuläre Wende der israelischen Geschichtsschreibung. Wie kam es dazu?

Tom Segev: Bevor mein Buch erschien, gab es in Israel keine Geschichtsschreibung im strengen Sinne. Was es gab, war sehr viel Ideologie, Mythologie und nationale Indoktrination. Anfang der 1980er-Jahre aber begannen sich die staatlichen Archive zu öffnen, und so wurde es zum ersten Mal möglich, Geschichte auf der Grundlage von offiziellen Dokumenten zu schreiben. Für viele Israelis war es schockierend, plötzlich ganz ohne Polemik und ohne Ideologie mit historischen Tatsachen konfrontiert zu werden, die sie bis dahin nicht für möglich gehalten

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