Neudeck: Belebt die toten Kirchen!
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Mich irritiert, dass Christen die Entleerung von Kirchen, die mehr sind als bloße Gebäude, schweigend und fast teilnahmslos einfach hinnehmen. Wo ich hinschaue, lese, finde ich Beispiele dafür. So in den Erinnerungen einer mutigen linken Katholikin, Barbara Coudenhove-Kalergi, in ihrem Buch »Zuhause ist überall«. Sie nimmt im Jahr 1979 nach dem Tod ihres Mannes, des Spanienkämpfers und Ex-Kommunisten Franz Marek, eine Auszeit. Sie beschreibt mit Empathie das Kloster der Benediktinerinnen der Abtei St. Gabriel. Lapidar schreibt sie: »Wir wissen insgeheim alle, dass diese Abtei ein Auslaufmodell ist. Schön als Kulisse und schön als Zufluchtsort für eine Weile. Aber kein Modell mit Zukunft.« Und weiter: »Inzwischen gibt es die Abtei St. Gabriel nicht mehr. Die wenigen verbliebenen Nonnen sind
Paul Haverkamp 04.06.2013, 15:55 Uhr:
Jesus betont immer und immer wieder, dass mit ihm der Beginn des Reiches Gottes im Hier und Heute begonnen hat. Ein jeder ist aufgerufen an der Vollendung dieses Reiches Gottes mitzuarbeiten. Damit bekommt Jesu Botschaft eine außerordentlich irdische Komponente.
Die Kirche muss zu den Menschen kommen, damit die Menschen zur Kirche gehen. Ich verstehe Neudecks Artikel als ein flammendes Plädoyer gegen eine Ent-Weltlichung der Kirchen.
Wer glaubt, er könne im sicheren Schutz des Hafens verharren und aus dieser Position im 3. Jahrtausend noch Menschen für die „froh machende Nachricht“ begeistern, obliegt einem veritablen Irrtum.
Die Zukunft und Akzeptanz der katholischen Kirche im 3. Jahrtausend wird entscheidend davon abhängen, ob die Vertreter der Amtskirche den Mut haben, auf der offenen See, auf das raue Meer der Wirklichkeit zu fahren oder ob sie ängstlich sich im sicheren Hafen den Auseinandersetzungen der Gegenwart entziehen.
Hilary Braatz 04.06.2013, 10:37 Uhr:
Herr Neudeck, ich bin ganz Ihre Meinung! Glücklicherweise ist unsere Kirche tagsüber immer offen. In der Vergangenheit haben wir manche Anschläge überstanden und die Kirche wieder aufgemacht. So soll es bleiben aber wo Leben und Glauben so oft auseinanderklaffen und Religion zur Privatsache geworden ist, sind die Konsequenzen unvermeidbar. Dies ist ein Aufruf die eigene Taufe ernst zu nehmen, die Bibel täglich zu lesen und versuchen so zu leben wie Jesus uns vorgelebt hat. Wir brauchen die Verbindung zu Gott, im Privaten wie auch in der Gemeinschaft, um auf die Menschen zuzugehen. So zu leben bietet ständig Überraschungen und ein lebenslange Abenteuer. Unser Glaube sollen wir leben, notfalls mit Worte!