Der Traum der Mütter
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Es war der entscheidende Tag im Leben der Georgierin Nineli Andrjadze: der 2. Oktober 1992. Damals herrschte Krieg in ihrem Land: zwischen aufständischen Abchasiern, die sich mithilfe russischen Militärs von Georgien loslösten, und der georgischen Zentralmacht in Tiflis. Einer derer, die freiwillig in den Krieg gegen die aufständische Region Abchasien gezogen waren, war Konstantin Andrjadze, der Sohn von Nineli. An jenem Oktobertag flog er mit seiner Einheit nach Gargra. Seitdem hat Nineli nie wieder etwas von ihrem Sohn gehört.
Über ein Jahr fühlte sich Nineli orientierungslos, war verzweifelt. »Im Dezember 1993 hatte ich mich entschieden. Ab sofort gehörte mein Leben den Vermissten. Allen Vermissten. Georgischen und abchasischen Vermissten. Tote können doch kein Feinde mehr sein«, erklärt sie.