Bespitzelt, gefilmt, geschlagen
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Das ehemals tolerante religiöse Klima in Indonesien verschlechtert sich dramatisch. Nachdem ein Gericht in einem skandalösen Urteil den ehemaligen Gouverneur von Jakarta, einen Christen, wegen angeblicher Gotteslästerung zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt hatte (vgl. Publik-Forum 9/2017), werden nun erstmals in der Geschichte des Landes zwei homosexuelle Männer öffentlich ausgepeitscht. Der Vorfall ereignete sich in der autonomen Provinz Aceh, die als besonders strenggläubig gilt und in der bereits 2009 die Scharia eingeführt wurde. Dennoch hat es die Justiz bislang nicht gewagt, solch drakonische Strafen zu vollziehen. Die Umstände der Verhaftung sind besonders widerlich: Das Paar war durch selbst ernannte Ordnungshüter aus der Nachbarschaft beobachtet worden, die in die Wohnung eindrangen, um die beiden auf frischer Tat zu ertappen. Die Angehörigen der »Bürgerwehr« filmten, wie der Mob auf die zwei Männer eintrat und sie beleidigte. Vergeblich baten die Angegriffenen, dies nicht den Behörden zu melden. In der Verhandlung ging das Gericht sogar noch über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus und verurteilte die jungen Männer zu je 85 Hieben.