Wer kontrolliert die Geschäfte der Banken?
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Jahrelang stellten deutsche Banken dem in der Schweiz ansässigen Konzern Glencore Milliarden Euro für Kredite zur Verfügung – obwohl das Unternehmen massiv soziale und ökologische Standards verletzt hat. Diese Vorwürfe erhebt eine Studie, die das katholische Hilfswerk Misereor, Facing Finance und das lateinamerikanische Netzwerk Red Sombra Observadores de Glencore gemeinsam vorstellten. In Kolumbien sollen etliche Dörfer durch den Bergbau ihre Lebensgrundlage verloren haben. Ehemalige Paramilitärs sagten unter Eid aus, dass sie unter anderem von der Glencore-Tochter Prodeco finanziert wurden, um die Bewohner gefügig zu machen. In Bolivien entledigte sich der Konzern dank geschickter Verträge seiner umwelttechnischen und sozialen Pflichten. Im Kongo erwarb das Unternehmen zusammen mit Dan Gertler, einem Vertrauten von Präsident Kabila, Rechte an Minen. Dabei sollen 630 Millionen US-Dollar am kongolesischen Fiskus vorbeigeschleust worden sein. Als der Verdacht der Bestechung aufkam, trennte sich Glencore zwar von Gertlers Firmengruppe, kaufte aber Anteile in dreistelliger Millionenhöhe. Umso unverständlicher ist aus Sicht von Misereor-Experte Heinrich Oelers, dass deutsche Banken, besonders die Deutsche Bank, seit Jahren Geschäfte mit Glencore machen. Das Unternehmen produziert und vermarktet mehr als neunzig Rohstoffe und kontrolliert Fabriken, Häfen, Eisenbahnlinien und Minen rund um den Globus.