An der Flüchtlingsfrage scheiden sich die Geister
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An zwei Ereignissen lässt sich derzeit zeigen, wie unterschiedlich die Flüchtlingsfrage in Europa wahrgenommen wird. Auf der Biennale in Venedig hat der Schweizer Künstler Christoph Büchel ein Flüchtlingsboot aus Tunesien ausstellen lassen (Foto), das 2015 vor Lampedusa havarierte, wodurch mehr als 800 Afrikaner im Mittelmeer ertranken. In den Feuilletons tobt nun ein Streit darüber, ob dieses Schiffswrack in eine Kunstausstellung gehört. Gestritten wird in den Medien zudem über die juristische Bewertung der Rettungsaktionen des Schiffes Iuventa. Mit dem Schiff wurden 14 000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Italiens Staatsanwaltschaft hat wegen des Vorwurfs des Menschenhandels Ermittlungen gegen zehn Crewmitglieder eingeleitet. Den Freiwilligen drohen zwanzig Jahre Haft. Eine Schweizer Stiftung hingegen hat der Iuventa-Mannschaft einen mit 50 000 Franken dotierten Preis für die Verteidigung von Menschenrechten verliehen, weil die Seenotretter viele Menschen in Europa ermutigten, sich für Notleidende einzusetzen. Kapitän Dariush sagte dazu: »Das Preisgeld können wir für die Anwaltskosten gut gebrauchen. Aber lieber wäre ich auf See als auf einer Gala in St. Gallen.«