»Jedes Kind verdient Chancen«
In der Debatte um die Finanzierbarkeit der Kindergrundsicherung bezieht die Diakonie Deutschland Stellung: Es brauche »jetzt die Einführung einer Kindergrundsicherung, die ihren Namen verdient«, sagte Ulrich Lilie, Präsident des Wohlfahrtsverbands. Ob Deutschland sich das leisten könne, sei vor allem eine Frage politischer Prioritätensetzung. »Jeder Euro, der gegen Kinderarmut investiert wird, zahlt sich aus«, so Lilie. »Jedes Kind verdient eine Chance, unabhängig von sozialer Herkunft und Einkommen der Eltern.« Auch angesichts des Fachkräftemangels könne die Gesellschaft es sich nicht leisten, Millionen von Kindern und Jugendlichen auf der Strecke zu lassen. Die für 2025 geplante Kindergrundsicherung gehört zu den großen sozialpolitischen Vorhaben der Ampel-Koalition. Bundesfamilienministerin Lisa Paus von den Grünen hatte dafür Kosten von 12 Milliarden Euro veranschlagt. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht dafür aber keinen Spielraum im Haushalt. Das Bündnis Kindergrundsicherung, dem die Diakonie angehört, setzt sich seit 2009 für die Bekämpfung von Kinderarmut ein. Laut einer Bertelsmann-Studie ist mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland von Armut bedroht.