Sylter Pony-Club
Nazis im Polohemd
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Offenbar einigermaßen wohlhabende junge Menschen in Polohemden und Designer-Sonnenbrillen singen am Pfingstsonntag im noblen Sylter Pony-Club »Deutschland den Deutschen, Ausländer raus«. Sie lachen und tanzen ausgelassen, ein junger Mann hebt die Hand zum Hitlergruß und deutet mit der anderen ein Hitlerbärtchen an. Dass sie mit dem Handy gefilmt werden, verunsichert sie nicht. Auch die Umstehenden scheinen sich an der Szene nicht zu stören. Das Video ist dann viral gegangen und hat bundesweit Entsetzen ausgelöst. »Solche Parolen sind ekelig«, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz. Der eigentlich lokale Vorfall schaffte es sogar in die Tagesschau.
Diese Empörung ist einerseits beruhigend, zeigt sie doch, dass es noch einen moralischen Kompass gibt, wie gespalten die Gesellschaft auch sein mag.
Alfred Keienburg 28.06.2024:
Es macht mich mehr als nachdenklich, einen solchen Kommentar in Publik-Forum lesen zu müssen. Unausgegorene Vermutungen von Anton Hofreiter macht sich Constantin Wißmann hier zu eigen, um Kanzler Olaf Scholz mehr oder weniger als Verbündeten Putins darzustellen. Ich bin kein Freund Scholz’scher Politik und seiner »Zeitenwende«, doch ist mir seine Zurückhaltung lieber als die Politik und der Druck der Grünen nach immer mehr Waffen an die Ukraine. Die weiteren Aussagen von Herrn Wißmann zeigen ihn als Befürworter einer Politik, die zur Lösung des Ukrainekrieges vor allem auf Waffen und Gewalt und nicht auf Besonnenheit und Verhandlungen setzt. Ist in Publik-Forum kein Platz mehr für Nächsten- oder gar Feindesliebe?
Fritz Steven 28.06.2024:
Viele haben offensichtlich noch nicht begriffen, dass die Ukraine der Kriegsschauplatz der Weltordnungen – Demokratie versus Autokratie – ist. Kurz gesagt: Anton Hofreiter hat recht. Nicht nur beim Taurus-Flugkörper, sondern in vielen anderen, zum Beispiel bei Panzerfahrzeugen, bremsen Scholz, sein Kanzleramtsminister und vor allem der SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich durch ungerechtfertigtes Misstrauen. Alle wollen nicht bemerkt haben, dass Putin sie an der Nase herumführt, sonst hätte unter anderem die Industrie schon vor Monaten Aufträge erhalten, die der Ukraine in ihrem Abwehrkampf stark geholfen hätte.
Sieglinde Ploedt 28.06.2024:
Die oberste Pflicht eines Bundeskanzlers ist nicht, »dass ein angegriffenes europäisches Land sich verteidigen kann«, sondern Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Ob das mit immer mehr Waffenlieferungen – die immer mehr Öl ins Feuer gießen – gelingt, erscheint mir äußerst fraglich. Und wer keine Waffen liefert, ist nicht ein Freund Putins, sondern ein Freund des Friedens. Glauben wir denn wirklich, Putin militärisch besiegen zu können? Wollen wir Deutschen Kriegspartei werden und so letzten Endes einen Atomkrieg mit nicht auszudenkenden katastrophalen Folgen riskieren? Irgendwann wird dieser Krieg durch Verhandlungen beendet werden. Und wie viel Menschenleben, wie viel Leid ist eine bessere Verhandlungsposition wert? Das Leid der Menschen in der Ukraine kann nicht durch Waffenlieferungen, sondern durch einen Waffenstillstand beendet werden.
Georg Lechner 01.06.2024, 17:40 Uhr:
Es ist wichtig, das Interesse der Reichen an undemokratischen Verhältnissen zur Kenntnis zu nehmen. Man muss sich nur vor Augen halten, mit wessen finanzieller (und damit begleitend medialer) Unterstützung Hitler (Quandt, Finck, Allianz, Warburg-Bank, US-Bankenkonsortium - dessen Rechtsberater damals der spätere Außenminister Dulles war) Trump (Mercer, Koch), Orban (Unionsparteien), Kurz (Pierer, Mitterbauer, Ortner, Berndt, Spiegelfeld, Pagitz, Benko) und wohl auch Putin (russ. Rüstungsindustrie) an die Macht gekommen sind. Mehr als die Abgehängten sind diejenigen für die xenophoben Parolen anfällig, die Angst vor dem Abgehängtwerden haben. Sie sind typischerweise Leser_innen der Rinnsteinblätter, die mit dem Schüren von Angst (etwa vor Abschaffung des Bargelds) bei der Stange gehalten werden wie diejenigen, die in die Fänge von Psychosekten geraten sind.