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Toleranz gegenüber den Naturwissenschaften

von Torsten Habbel vom 16.06.2006
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Paul Scheipers
Naturwissenschaft und die Frage nach Gott
Kreuz. 160 Seiten. 12,95 EUR

Paul Scheipers greift in eine seit Jahren geführte Diskussion ein: Naturwissenschaftlich interessierte Männer öffnen sich für theologische Fragestellungen, treffen aber auf ein unzureichendes Echo der Theologie. Der Grund: fundamentale Wissensdefizite der Theologen. Folglich will Scheipers umfassend aufklären und erläutert ausführlich physikalisches wie biologisches Grundlagenwissen. Scheipers Ausführungen sind zwar gut geschrieben und allgemein verständlich, aber keineswegs neu. Leider nimmt sich der Autor dann in dem weitaus kürzeren Teil seines Buches nicht den gleichen Raum für die Frage, wie denn nun das »konfliktträchtige Verhältnis zwischen Kirche und Naturwissenschaften« zu ändern wäre. Quantengesetze spielen nach Scheipers eine »überragende Rolle in Gottes Weltkonzeption«, da diese ihm ein Wirken in der Welt ermöglichen, ohne die Naturgesetze zu ändern. Für die dem Menschen auf diese Weise ermöglichte Freiheit akzeptiert Gott allerdings das Leiden in der Welt. Hier hätte man gerne Genaueres erfahren - und nicht nur eine Polemik gegen den »Atheisten Eugen Drewermann« und eine Parteinahme für die Theologie Eugen Bisers. Der Preis für Gottes Handeln in Quantenzufällen ist hoch: Gott muss »Übles, Not und Leid als unvermeidliche Begleiterscheinungen akzeptieren«. Damit geht der Autor nicht über die von ihm zitierte Position des Theologen Hans Kessler hinaus, vereinfacht vielmehr dessen Fragestellung: Woher weiß Scheipers von dem Mitleiden Gottes in jedem Geschöpf - und was hilft dies dem Leidenden? Und wenn das ewige Leben »frei von Leid« sein wird, bleibt die Rückfrage, warum Gott nicht sofort diese Welt so erschaffen hat.

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