Nach der Uni auf den Strich
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Ihr Vater hat ja schon immer gewusst, dass sie vom rechten Weg abkommt. Jedenfalls hat er das Karin (Name von der Redaktion geändert) von Kindesbeinen an gesagt. Seit acht Jahren geht die 29-Jährige wie rund 10 000 andere Frauen in Berlin anschaffen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Der kleine Unterschied: immer nur am Wochenende, Samstag und Sonntag von 8 bis 16 Uhr, denn an den anderen Tagen sitzt sie in ihrer Fachhochschule und studiert Sozialpädagogik.
Wenn man Karin sieht, käme man nicht auf den Gedanken, dass sie an zwei Tagen der Woche ihren Körper verkauft. Dass sie sich vorher die Fingernägel rot lackiert, die Lippen anmalt, Puder und Rouge aufträgt und in die hochhackigen Pumps schlüpft. Im Alltag sieht die kleine, zierliche Frau unauffällig aus: Das halblange, blonde Haar mit dem Pony trägt sie zurückgebunde