Reformation radikal – was passiert?
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Die von der EKD ausgerichtete LutherDekade hatte dem Theologen und Sozialethiker Ulrich Duchrow nicht geschmeckt. »Vor allem erschrocken war ich über das Marketing«, sagt der Heidelberger, der zu den renommiertesten Kritikern des globalen Kapitalismus zählt. »Damit meine ich, dass Schokoladen-Luther und Luther-Zwerge auftauchten. Das hat Martinus nicht verdient.« Fragen um Luther seien ja hochaktuell. Er beriet sich mit Experten wie dem Erfurter Propst i. R. Heino Falcke. »Welche Ansätze für eine Reformationserinnerung heute brauchen wir?« Um diese Frage ging es. Der Befreiungstheologe Duchrow, der sich seit dreißig Jahren mit der weltweiten Krise beschäftigt, nahm Kontakt zu engagierten Mitstreitern auf. Das Ergebnis: Vierzig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Kontinenten haben sich zusammengetan und fünf Bände verfasst. Ihr Thema: Die Reformation radikalisieren – provoziert von Bibel und Krise. Um zwei zentrale Punkte geht es, so Duchrow: die Herrschaft des Geldes, die unsere Lebensgrundlagen zerstört, und das Ausspielen der Kulturen untereinander im Interesse dieser Kräfte. Jedem der fünf Bände wurde das Stichwort »Befreiung« gegeben: »Befreiung zur Gerechtigkeit«, »Befreiung vom Mammon«, »Politik und Ökonomie der Befreiung«, »Befreiung zum Leben in Frieden« und »Kirche befreit zu Widerstand und Transformation«. Hinzu kommen 94 Thesen. Wichtig ist dem Initiator dabei, dass Gruppen der radikalen Reformation wie die Mennoniten dabei sind. Sie werden in den Ländern Projekte dazu entwickeln. Zum Abschluss soll es im Januar an der Uni Wittenberg ein Hearing geben.