Frankreich verbietet Kurzstreckenflüge
Es ist eine kleine Sensation: Als erstes Land der Welt verbietet Frankreich Kurzstreckenflüge – allerdings nicht alle. Betroffen sind zunächst nur inländische Verbindungen, die ohne Umsteigen mit dem Zug in weniger als zweieinhalb Stunden zu erreichen sind, wie es in einem Dekret der französischen Regierung heißt. Konkret trifft das auf drei Verbindungen von Bordeaux, Nantes und Lyon nach Paris-Orly zu. Mit dem Erlass will die französische Regierung den CO2-Ausstoß des Verkehrssektors reduzieren, nachhaltigere Reisemöglichkeiten fördern und so einen Beitrag zum weltweiten Klimaschutz leisten und die eigenen Klimaziele erreichen. Das nun beschlossene Verbot sei ein wichtiges Signal, twitterte der französische Verkehrsminister Clément Beaune.
Kritik an dem Vorhaben übten Vereinigungen der französischen und europäischen Flughäfen, die warnten, dass das Verbot zu einer Verzerrung des Wettbewerbs führen würde. Auf der anderen Seite erklärte Greenpeace, das Verbot gehe nicht weit genug, da es nur einen Bruchteil der französischen Inlandsverbindungen treffe. Die Maßnahme ist Teil eines Forderungskatalogs, den der Bürgerklimarat, ein Gremium aus 150 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern, bereits 2020 vorgelegt hatte. Präsident Emmanuel Macron hatte damals zugesagt, fast alle Forderungen umsetzen zu wollen.