Leserbrief
Theologische Klimmzüge
Zu: »›Das Christentum blieb unter seiner Möglichkeit‹« (9/2023, Seite 12-16)
Ausgerechnet eine monotheistische Religion soll etwas aufbieten, das sie von ihrer Grundeinstellung her gar nicht haben kann, soll die Berechtigung anderer Glaubensbilder akzeptieren! Sind das nicht krampfhafte theologische Klimmzüge? Horst Dittrich, Oelde
Die Frage der Demokratie in den Kirchen kann ich so nicht bestätigen, wie Sie es beschreiben. Im Osten waren die Kirchen die Einzigen, die die Demokratie praktiziert haben und in denen wir uns üben konnten. Eva Löber, Lutherstadt Wittenberg
Gott ist weder demokratisch noch undemokratisch. Gott ist Gott, die schöpferische Urkraft des Universums. Ist es nicht sehr zeitgeistig, menschlich klein und unangemessen, Gott zu verzwecken für die jeweiligen Befindlichkeiten sich stetig wechselnder Zeitläufte? Überfrachten wir dieses große Ganze bitte nicht mit unseren modisch begrenzten Bildern! Stephanie & Christoph Haas, Stuttgart
Das demokratische Potenzial des Evangeliums liegt für mich vor allem in der Tatsache, dass Jesus immer Partei ergriffen hat für die Schwachen und Unterdrückten. Er will ein Leben in Fülle für alle Menschen. Deshalb ist der dramatische Unterschied zwischen Arm und Reich, auch in Deutschland, nicht mit der Demokratie vereinbar. Gregor Böckermann, Neu-Isenburg