Klarer Dreischritt: Analyse, Diagnose, Prognose

Gegen eine »Fiktion anhaltender Normalität« wendet sich das Grazer Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie. Die Krise traditioneller Systeme der Sinndeutung ist, so heißt es dort, radikal und unübersehbar. Im Dreischritt von Analyse - Diagnose - Prognose nehmen die Autorinnen und Autoren die Herausforderung dieser Feststellung aus Graz produktiv auf. Themenfelder wie Gemeindemodelle, Frau und Kirche, Bibel- und Sakramentenkatechese, Liturgie und der Umgang mit den neuen Medien werden in klarer Sprache kritisch und kreativ zugleich ausgeleuchtet. Besonders anschaulich gelingt die Analyse der Situation der hauptamtlichen Seelsorger in Form der Priester (»überlastete Lieblingssöhne«) und der Pastoralreferenten (»ungeliebte Kinder«). Gemeinsamer Nenner aller Aspekte: Kirche im pluralen Umfeld der modernen Gesellschaft ist kein Selbstzweck, sondern Mittel zur Erfahrung dessen, was biblisch »Reich Gottes« genannt wird. Alle Formen und Strukturen haben diesem Ziel zu dienen.