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Ist das Verbrechen nur ein soziales Konstrukt?

von Alexandra Kemmerer vom 24.06.2005
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Nils Christie
Wie viel Kriminalität braucht die Gesellschaft?
C. H. Beck. 192 Seiten. 16,90 EUR

Jede Gesellschaft schafft sich, glaubt man dem norwegischen Kriminologen Nils Christie, so viel Kriminalität, wie sie braucht. »Das Verbrechen existiert nicht. Nur Handlungen existieren, denen häufig in unterschiedlichen sozialen Systemen unterschiedliche Bedeutungen beigemessen werden.« Das Verbrechen ist für Christie nur ein soziales Konstrukt. Weil der Staat in der Globalisierung immer schwächer werde, baue er die Verbrechensbekämpfung als Bühne zur Selbstdarstellung aus. Ausdifferenzierten Systemen, in denen sozialer Abstand einen »exzessiven Gebrauch des Strafverfolgungssystems« begünstige, stellt Christi die Rückkehr in dörfliche Formen des Zusammenlebens entgegen. Er preist Wer

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