Worüber wir nicht gerne reden mögen
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Matthias Junge/Götz Lechner (Hg.)
Scheitern
Verlag für Sozialwissenschaften. 226 Seiten. 25,90 EUR
Handeln bedingt auch Scheitern. Das berufliche und soziale Scheitern ist spätestens mit dem Platzen der New-Economy-Blase und mit dem Anwachsen des Konkurrenzdrucks alltäglich geworden. Wir wussten schon früher, dass etwa 30 Prozent der Studienanfänger scheitern oder etwa 50 Prozent der Ehen, dass wir jährlich etwa 6000 Menschen tödlich im Verkehr scheitern lassen - ohne diese Vorgänge als ein Scheitern zu interpretieren. Auch die Wissenschaft hat sich für diese Sichtweise kaum interessiert. »Scheitern ist eine überwiegend ausgeblendete Problemstellung soziologischen Denkens«, beschreiben die Herausgeber, beide Soziologen, diese Blindstelle. So entstand in einer Ad-hoc-Sitzung das Konzept für das Buch, das das Scheitern aus theoretischer und empirischer Sicht beleuchtet. Auch wenn Gesellschaften als »Programme der Scheiternsvermeidung« verstanden werden können, wie Mattias Junge erklärt, so können sie auch scheitern, wie wir 1989 in der DDR erlebten. Er vergleicht den Umgang mit dem Scheitern in Deutschland, Japan und den USA. Der Sammelband entwickelt keine umfassende Soziologie des Scheiterns. Er liefert vielmehr spannende Aspekte eines bisher abwesenden soziologischen Diskurses.