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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 12/2017
Der Inhalt:

Müssen Christen alle aufnehmen?

Die Frage »Kann man mit der Bibel Politik machen?« stellt sich heute in Bezug auf Flüchtlinge: Lässt sich das biblische Gebot, den Fremden aufzunehmen, auf die aktuelle Asylpolitik übertragen? Kritiker halten diese Position für gefährlich und schädlich für das Gemeinwohl. Müssen wir also alle willkommen heißen? Ein Streit, zu dem uns Ihre Meinung interessiert
vom 23.06.2017
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Der Jesuit Frido Pflüger (linkes Bild) sieht Christen in der Pflicht, alle vor Not und Gewalt Fliehenden aufzunehmen, für den Theologen Ulrich Körtner lässt sich dagegen aus dem Gebot der Nächstenliebe keine Handlungsanweisung für die Politik ableiten (Fotos: privat)
Der Jesuit Frido Pflüger (linkes Bild) sieht Christen in der Pflicht, alle vor Not und Gewalt Fliehenden aufzunehmen, für den Theologen Ulrich Körtner lässt sich dagegen aus dem Gebot der Nächstenliebe keine Handlungsanweisung für die Politik ableiten (Fotos: privat)
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Pater Frido Pflüger: »Ja! Das ist biblisches Gebot«

»Das biblische Gebot, den Fremden aufzunehmen, ist ohne Wenn und Aber und ohne Obergrenze formuliert. Im Libanon, wo Flüchtlinge ein Viertel der Bevölkerung stellen, mag es Diskussionen über die Grenzen dieses interreligiösen Gebots geben. Doch im »christlichen Abendland« stellt sich diese Frage allenfalls theoretisch. 65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Gewalt und existenzieller Not. In Deutschland wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 95 000 Asylsuchende registriert.

Einige katholisch geprägte EU-Länder wie Polen oder Ungarn verweigern sich fast völlig. Zuflucht gewähren meist Länder,

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thomas Slaby-Jansen 01.07.2017:
Die Trennung des "Politisch Richtigen" vom "Moralisch Gebotenen" entspringt einer schizophrenen Grundhaltung, die das Gesetz über den Menschen stellt. Die langfristigen Folgen solchen Handelns sind längst einsichtig und führen zur Unterminierung der Menschenrechte, zur Erzeugung von Aggression und Gewalt, machen das Christentum unglaubwürdig. Jesu Gotteserfahrung eines liebenden Abbas steht dem diametral entgegen.

Albrecht Weller 29.06.2017:
Je allgemeiner die Aussagen, desto unklarer werden sie. Einen Menschen, der mir begegnet, und dessen Leben in Gefahr ist, kann und darf ich nicht im Stich lassen, darin sind alle einig. Die Menschen auf einem Schiff, das im Meer untergeht, müssen gerettet werden. Wohin soll man sie bringen? Wer gibt ihnen Obdach und zu essen? So sieht es konkret aus. Sollen wir dann die Helfer im Stich lassen, sollen sie schauen, wie sie durchkommen, obwohl wir die Möglichkeit hätten sie zu unterstützen?

Martin Behnisch 28.06.2017, 23:25 Uhr:
Wer Viele wirklich aufnehmen will, also ihnen im Land, in der Gesellschaft, im Herzen Lebensraum geben will, der kann nicht "alle aufnehmen". Weg von der abstrakten ethischen Forderung - hin zum wirklichen konkreten Tun! Dann ordnet sich das von selbst.

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