Artenvielfalt in Heiligen Hainen
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Sakrale Naturstätten tragen Forschern zufolge zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Dazu zählten besonders die im Nahen Osten verbreiteten Heiligen Haine. Solche Orte enthielten faszinierende botanische Schätze, teilte eine Forschungsgruppe der Universitäten Kassel und Göttingen mit, die zusammen mit der University of Kurdistan diese Form lokalen Naturschutzes rund um die Stadt Baneh in der iranischen Provinz Kurdistan untersuchte. Die 22 untersuchten Heiligen Haine verfügten über zwanzig Prozent der Flora der gesamten Region, hieß es. Darüber hinaus beherbergten sie zahlreiche sehr seltene und bedrohte Pflanzenarten und seien ökologische Nischen für bedrohte Tierarten. Heilige Haine könnten deshalb als wichtige Ergänzung zu formellen Schutzgebieten in der Region dienen. Auf der ganzen Welt stellen Gemeinschaften aus religiösen Gründen kleine Teile der örtlichen Landschaften unter Schutz, sei es in Äthiopien, Marokko, Italien, China oder Indien. Wenn sich Besitzrechte ändern, wenn die Bevölkerungszahl zunimmt und traditionelle Glaubenspraktiken schwinden, geht die Zahl solcher heiliger Naturstätten allerdings weltweit zurück. Andererseits existieren selbst in Konfliktgebieten vereinzelt artenreiche Wälder in Form jahrzehntealter Heiliger Haine. Sie gehörten meist zu Moscheen und dienten als Friedhöfe. Häufig nur mit rund einem Hektar Fläche sind sie doch reich an Arten. Zugleich seien sie von großer spiritueller Bedeutung für lokale Gemeinschaften.