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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 12/2022
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Literatur
Als Hamburg in Trümmern lag

In ihrem Buch »Heul doch nicht, du lebst ja noch« erzählt Kirsten Boie wie drei ganz unterschiedliche Jugendliche den Sommer 1945 erlebten. Und warum einer von ihnen noch nichts vom Kriegsende weiß.
von Teresa Tambour, 15 Jahre vom 24.06.2022
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Jugendbuch. Jakob hat Hunger. Der Junge sitzt im zweiten Stock eines fast vollständig zerbombten Hauses in Hamburg. Der Mann, der ihm zuletzt Essen brachte, ist seit Tagen nicht mehr gekommen. Jakob hat Angst, entdeckt zu werden, wenn er sein Versteck verlässt. Was der jüdische Junge nicht weiß: Der Krieg – und damit auch die Naziherrschaft – ist längst zu Ende. Kirsten Boie erzählt in ihrem Buch »Heul doch nicht, du lebst ja noch« von drei ganz unterschiedlichen Jugendlichen: Von Jakob, dessen Mutter Jüdin ist und deportiert wurde, als der nach Nazi-Kategorien »reinblütige« Vater bei der Zwangsarbeit starb. Als der Junge sich auf die Straße wagt, trifft er Traute. Die hatte großes Glück: Das Haus ihrer Familie ist eines der wenigen, das nicht zerstört wurde. Was dem Mädchen zu schaffen macht, ist der Gedanke, dass ihre Freundinnen irgendwo unter den Trümmern der Nachbarschaft begraben sein könnten. Nach dem besonders verheerenden Bombenangriff hat sie diese nicht mehr gesehen. Und Jakob trifft Hermann, den früheren Hitlerjugendführer. Er ist 14 Jahre alt und wäre am liebsten zum Volkssturm gegangen. Auf der Straße ist er der Bestimmer der wenigen Jungs im Viertel. Zu Hause muss Hermann sich um seinen Vater kümmern, der im Krieg beide Beine verloren hat.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 12/2022 vom 24.06.2022, Seite 54
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