Leserbrief
Um jeden Preis?
Zu: »Ziviler Ungehorsam extrem: Ist das legitim?« (10/22, Seite 8)
Wir sprechen davon, dass wir in einem Rechtsstaat leben. Der NS-Staat und die DDR waren aus ihrer Gesellschaftssicht auch Rechtsstaaten. Unser Rechtsstaat wird sicher in Zukunft, wenn es eine gewandelte Gesellschaft nach großen Katastrophen gibt, zumindest teilweise, vielleicht in wesentlichen Punkten als Unrechtsstaat bezeichnet werden. 1933-1945 haben wir den Begriff »Strafhaft« eingeführt, wenn ein Widerstandskämpfer zu Zuchthaus verurteilt wurde, weil er gegen damaliges Recht verstoßen hat. Heute sind diese wertvollen Menschen Wegweiser. Und so werden es auch in Zukunft die Menschen sein, die Tobias März als Vorbilder hervorhebt. Recht ist nichts Absolutes, sondern ein Spiegelbild einer Gesellschaft. Wir sollten uns fragen, in welcher Gesellschaft wir heute leben. Udo Peplow, publik-forum.de
Wer demokratisch legitimierte Gesetze respektiert, unterstützt damit unsere freiheitliche Demokratie. Wer Gesetze bewusst verletzt, zieht sich ein Stück weit von dem demokratischen System zurück, in dem diese Gesetze aufgestellt wurden. Das ist brandgefährlich. Demokratie braucht unsere aktive Unterstützung – gerade jetzt! Günter Hornung, publik-forum.de
Publik-Forum EDITION
»Das Ende des billigen Wohlstands«
Wege zu einer Wirtschaft, die nicht zerstört.»Hinter diesem Buch steckt mein Traum von einer Wirtschaft, die ohne Zerstörung auskommt. / mehr
Ich wollte, es gäbe viel mehr Menschen wie Tobias März! So viele Menschen in Deutschland wollen nicht auf das kleinste bisschen Wohlstand verzichten und meinen, auf sie käme es nicht an, wenn wir die schöne Erde für unsere Nachkommen retten wollen, oder leben einfach nach dem Motto: Nach mir die Sintflut! Die Aktionen der Umweltschützer können gar nicht drastisch genug sein, um endlich alle darauf aufmerksam zu machen, was wir Menschen der Natur schon angetan haben. Natürlich muss abgewogen werden. Wenn bei einer Straßenblockade Krankenwagen und Feuerwehrautos gestoppt werden, ist das keine friedliche Demo mehr und kann mit einem normalen Gewissen nicht vereinbart werden. Ich halte aber die allermeisten Umweltaktivisten für menschenfreundlich genug, um nötige Grenzen respektieren zu können, und möchte ihnen zurufen: Schreckt die Menschen auf aus ihrer Wohlstandsbehaglichkeit, auch wenn ihr Gesetze verletzt! Insa Geppert, publik-forum.de