Philosophie
Der Hirte ist nicht harmlos
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Postmoderne Denker sind in den Augen der Öffentlichkeit keine Freunde der Religion. Vielmehr wurde ihnen wie dem Franzosen Michel Foucault (1926-1984) sogar die bewusste Zerstörung religiöser Überzeugungen vorgeworfen. In der Nachfolge des großen Zertrümmerers Friedrich Nietzsche hätten sie den »Tod Gottes« vollenden wollen. Allerdings ist das »postmoderne Denken« schon lange tot. Sein berühmtester Vertreter Foucault starb vor genau 40 Jahren an den Folgen einer HIV-Infektion.
Foucaults Todestag lädt dazu ein, die eigenen Vorurteile zu überprüfen und nach dem bleibenden Gehalt seines Denkens zu fragen. Selbst Jürgen Habermas, der Foucaults Denken immer wieder kritisiert hatte, musste schon in seinem Nachruf vom 7. Juli 1984 in der taz eingestehen: »Ich habe Foucault erst im vergangenen Jahre ken