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Idas Sturm im Inneren
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Roman. Dass Ida ausgerechnet auf der abgelegenen Ostseeinsel Rügen landet, war so nicht geplant. Hals über Kopf hat sie ihre Heimatstadt verlassen und sich wahllos in einen Zug gesetzt – nur weg wollte sie. Weg von der Wohnung, die voller Erinnerungen ist an ihre große Schwester Tilda und ihre alkoholkranke Mutter, die dort Suizid beging. Trotz der Wut und des Schmerzes, die Ida mit sich herumschleppt, findet sie auf Rügen schnell Anschluss. Da sind der Kneipenbesitzer Knut und seine Frau. Und Leif, ein junger DJ, der auf der Insel seine eigene Lebenskrise bewältigt. Durch ihn beginnt der Kloß aus Trauer und Wut in Ida gerade zu bröckeln, als etwas passiert, das ihre Welt erneut zusammenbrechen lässt. »Windstärke 17« von Caroline Wahl ist die Fortsetzung ihres gefeierten Debüts »22 Bahnen«, in dem es um Idas Schwester Tilda ging. Anders als die in sich ruhende, zielstrebige Tilda ist Ida orientierungslos und traumatisiert vom Suizid ihrer Mutter, beschreibt sich selbst als »tickende Zeitbombe«. Auch in ihrem zweiten Roman schafft es Caroline Wahl, ein bedrückendes Thema mit fesselnder Leichtigkeit zu erzählen. Nach und nach schält sich unter Idas krustiger Schale das weiche Innere hervor. Ihre Sehnsucht nach Beständigkeit, danach, sich geborgen zu fühlen, wird mit jedem Frühstücksritual aus Aufbackbrötchen und darauf schmelzenden Schoko-Plättchen greifbarer. Ein Roman, der von Neuanfängen und Trauer erzählt, ohne traurig zu machen.